

Reisen in der Fantasie
Wisst ihr, wie man am schnellsten von hier nach Afrika kommt? Ganz einfach: wir nehmen ein Buch zur Hand, beginnen zu lesen und schon sind wir dort ohne uns bewegen zu müssen. Das Schöne daran ist, wir können beim Lesen alle gemeinsam verreisen und doch hören wir andere Stimmen, sehen verschiedene Landschaften und Menschen, wir erfahren andere Gerüche und freuen uns auf unserer ganz eigenen Art und Weise.
Weder Papa, Mama, die Geschwister oder unsere Freunde werden ganz genau das Gleiche beim Lesen erleben! Warum das so ist? Weil wir etwas ganz Wertvolles besitzen: unsere Fantasie. Ohne sich Bilder im Kopf ausdenken zu können – ganz ohne Anstrengung – wäre das Lesen langweilig, weil wir nur Buchstaben aneinanderreihen würden ohne darin einen Sinn erkennen zu können.
Das Kopfkino beginnt
Die Fantasie zeigt uns das Meer, die Berge, fremde Wesen und lässt uns vielleicht vor etwas fürchten, was doch eigentlich gar nicht da ist. Das passiert uns allen, zum Beispiel bei Gespenstergeschichten. Wir lesen und lesen und sind plötzlich in einer Welt voller Geheimnisse und gruseliger Gestalten. Wir fürchten uns obwohl doch eigentlich außer den Buchstaben gar nichts da ist, aber wir sind plötzlich in einer unheimlichen Welt. Nicht einmal wenn wir das Buch schnell zumachen, verschwindet diese Welt. Warum?
Weil sie in unserem Kopf ist. Gute Schriftstellerinnen und Schriftsteller können mit wenigen Worten unsere Fantasie anregen und uns in unterschiedliche Welten mitnehmen, in fremde Länder, ins Reich von Zauberern und Hexen, oder weit zurück in die Vergangenheit und sogar in die Zukunft. Diese Reiseerlebnisse gestalten wir uns ganz alleine, die Autorinnen und Autoren helfen dabei nur ein wenig nach. Das Schöne ist, dass wir deshalb Bücher immer wieder lesen können, ohne dass sie langweilig werden. Wir kennen zwar den Inhalt und das Ende, aber die Bilder in uns verändern sich immer wieder. Probiert es einmal aus!